17. August 2017
Erstaunt haben die ProFans angeschlossen Gruppen die heute vom DFB veröffentlichte Erklärung seines Präsidenten Herrn Grindel zur Kenntnis genommen. ProFans stimmt der Aussage zu, wie wichtig die Fankultur mit all ihren sozialen Werten für den Fußball ist, und dass diese Erkenntnis einen Grund zum Umdenken gibt.
Die Abkehr von Kollektivstrafen sowie von Bestrafungen auf Grundlage von Vermutungen ist längst überfällig. Auch die Wahrnehmung demokratischer Rechte in den Vereinen durch die Fanbasis zählt zur Kultur des Umgangs und zu den sozialen Werten des Fußballs. Wir haben noch nie verstanden, warum die Vorstellungen von einem emotionalen und sicheren Stadionerlebnis weit auseinanderliegen sollten. Nun endlich scheint die DFB-Spitze zu erkennen, dass der von ProFans Anfang 2016 auf den Tisch gelegte Vorschlag für einen Neuanfang eines Dialogs, der von Augenhöhe, Ernsthaftigkeit und Konstruktivität geprägt ist, dringend aufgegriffen gehört.
Der Einladung zur Arbeitsgruppe Fankulturen ist ProFans seither bekanntlich aus guten Gründen nicht gefolgt:
– In zehn Jahren des Fandialogs seit 2007 wurden nahezu keine Fortschritte im Sinne der Fankultur erreicht. Hinweise von ProFans-Vertretern über wachsende Unzufriedenheit und Zuspitzungen der Lage wurden nicht gehört.
– Hingegen haben die Verbände die Aushöhlung der 50+1-Regel hofiert, das Dikat des Kommerzes vorangetrieben und die Freiräume für Fans immer weiter beschränkt. Wichtige Entscheidungen wie die über die Einstellung der Gespräche zum sicheren Pyrotechnik-Einsatz, das Sicherheitspapier 2012 oder mehrere Verschärfungen der Stadionverbotsrichtlinie wurden vom DFB ohne Beteiligung des Fandialogs getroffen.
– Die in all den Jahren einzige konstruktive Einigung, nämlich über die Freigabe von Fanuntensilien, hatte der Vorsitzende der zuständigen DFB-Kommission, Große Lefert durch eine öffentliche Erklärung entwertet; danach wurde diese Initiative bis heute praktisch nicht umgesetzt.
– Die angebliche Wertschätzung aktiver Fans und Ultras wurde allzu oft durch gegenteilige Aussagen wie “Totengräber des Fußballs” ad absurdum geführt.
– Auch die 2016 installierte Arbeitsgruppe Fankulturen hat bis heute lediglich freundliche Fotos und unverbindliche Erklärungen produziert.
All das hat gezeigt, dass der DFB strukturell zu einem verlässlichen Dialog bislang nicht in der Lage war; auch nicht nach Übernahme der Federführung der DFL für die Arbeitsgruppe Fankulturen. Das Bündnis Aktiver Fußballfans hatte sich übrigens schon weit eher als ProFans von den ergebnislosen Gesprächsrunden verabschiedet.
Wenn jetzt ein Umdenken eingesetzt hat, begrüßt ProFans ausdrücklich einen Neuanfang eines Fandialogs, dessen Konstruktivität sich auch in dessen Struktur zeigt. Dazu gehören für uns die direkte Beteiligung kompetenter Entscheidungsträger, eine Einbeziehung der Vereine und größtmögliche Rücksichtnahme auf die ehrenamtlichen Fanvertreter, die ihre ohnehin durch Wochentagsspiele dezimierten Urlaubstage daransetzen.
Es bedarf dazu einer neuen, höherrangig angebundenen Dialogstruktur, die die Vereine direkt mit einbezieht. Diese sollte jetzt unverzüglich gemeinsam entwickelt werden. ProFans bietet dafür die Mitarbeit an.
ProFans im August 2017
8. August 2017
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Eintracht - Karlsruhe (34. Spieltag 16/17)
Zuschauer: 18.550
14 Fotos
GEGEN KOLLEKTIVSTRAFEN
Am vergangenen Samstag stand für unsere Eintracht nun auch das erste Heimspiel der Saison auf dem Plan und mit ihm die Blocksperre als Konsequenz aus dem jüngsten DFB-Urteil. Der Block 9 blieb demnach geschlossen und es galt eine Alternative zu finden. Bereits im Vorfeld hatte der FanRat Braunschweig e.V. dazu mit Eintracht Kontakt aufgenommen und angefragt, ob die Möglichkeit bestünde, dass die von der Blocksperre betroffenen Fans, die im Besitz einer Dauerkarte sind, ein Vorkaufsrecht für die Nordkurve erhalten könnten, so wie es die SG Dynamo Dresden dem K-Block ermöglichte, als dieser im Folge einer DFB-Strafe gesperrt wurde. Dies wurde seitens der Verantwortlichen aus „Organisations- und Kapazitätsgründen“ abgelehnt, sodass wir uns dazu entschieden, offiziell keinen alternativen Standort auszurufen und unseren „Protest“ gegen die kollektive Bestrafung des Neuners anderweitig ins Stadion zu tragen. Im Vorfeld des Spiels kam es daher zum Austausch mit der Fanszene des 1. FC Heidenheim, um den groben Ablauf des Spieltages festzuhalten.

Am Donnerstag vor dem Spieltag saßen dann Vertreter der Blau-Gelben Hilfe mit den Verantwortlichen von Eintracht zusammen, um über die Aufenthaltsmöglichkeiten der mittlerweile großen Anzahl an Eintracht-Fans mit Stadionverbot zu sprechen. Auch wenn es in den letzten Jahren weder in der Stadiongaststätte „Wahre Liebe“, noch im FanHaus zu nennenswerten Komplikationen kam, ist neuerdings die dortige Anwesenheit der Stadionverbotler untersagt. Hier hätten wir uns zumindest einen Vertrauensvorschuss, statt eine Vorverurteilung gewünscht. Mit einem gemeinsamen Anlaufpunkt am Fanhaus, hätte man die Stadionverbotler zudem auf einem Haufen, was Reibungspunkte mit der Polizei im Stadionumfeld vorbeugen würden. Auch ein Austausch mit der Fanbetreuung und den Fanvereinen ist künftig deutlich erschwert. Schlussendlich bleibt ein weiterer fader Beigeschmack…
Am Spieltag selbst gelangten etwa 80 Ultras über verschiedene Wege in den Gästeblock, nachdem mehrere tausend Flugblätter an allen Eingängen verteilt wurden, die unsere Haltung zur DFB-Strafe thematisierten. Dort wurden wir Zeuge, wie den Heidenheimern die Mitnahme von Spruchbändern untersagt wurde. Wir kontaktierten daraufhin die Blau-Gelbe Hilfe und unsere Fanbetreuung, um das Problem zu lösen. Unglaublicherweise bekamen sowohl die Gäste, als auch wir daraufhin die Info, dass der Vorstand des 1. FC Heidenheim im Vorfeld die Verantwortlichen von Eintracht kontaktierten und darum baten, sämtliche Spruchbänder zu verbieten (Anm.: Auch in Heidenheim knistert es zwischen Verein und aktiver Fanszene). Das Eintracht der Bitte nachkam und die Spruchbänder ohne inhaltliche Prüfung verbot, löste in uns nur noch Fremdscham, Wut und Fassungslosigkeit aus. Mit den Wortlauten:
„Solidarität ist unsere größte Waffe – gegen Kollektivstrafen! und
„Ihr könnt uns alles verbieten, uns aussperren oder was auch immer – brechen werdet ihr uns nie!“
wurden keinesfalls „Grenzen“ überschritten. Dieses Verbot reiht sich demnach nahtlos in die befremdliche Entwicklung unseres Vereins ein.

Das Verhalten im Gästeblock war das gesamte Spiel über von gegenseitigem Respekt und dem gemeinsamen Willen geprägt, die Blocksperren-/Kollektivstrafenpraxis des DFB ad absurdum zu führen und ein entsprechendes Zeichen zu setzen. Demnach bleibt die Erwartung, dass die Herren aus Frankfurt daraus ihre Lehren ziehen, diese äußerst fragwürdige Praxis überdenken und ein für alle Mal abschaffen. Wir werden jedenfalls nicht klein beigeben und auch künftig Mittel und Wege finden, um einen Widerstand zu formen.
Gegen Kollektivstrafen – stärker als eure Verbote!
6. August 2017
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Bielefeld - Eintracht (33.Spieltag 16/17)
Zuschauer: 25.492 (ca.800 Eintracht Fans)
5 Fotos
14. Juli 2017
ProFans nimmt die Einsicht des niedersächsischen Innenministers über den mangelnden Erfolg eines medienwirksam von ihm inszenierten Fangipfels zur Kenntnis. Da auch bei einem zukünftigen Treffen aufgrund der Erfahrungen der letzten Jahre keine lösungsorientierten Ergebnisse zu erwarten sind, steht ProFans einem späteren Termin im November ebenfalls ablehnend gegenüber.
Die bei ProFans organisierten Fankurven machen kein Geheimnis daraus, dass für sie eine „rote Linie“ bereits vor Jahren überschritten worden ist. Dass seitens der Politik immer noch das Wort Dialog in diesem Zusammenhang verwendet wird, bestätigt vielmehr nur die Auffassung, dass der niedersächsische Innenminister sich immer noch nicht, ebenso wie sein Vorgänger und seine Kollegen der anderen Bundesländer, auch nur annähernd mit der Materie Fankultur befasst hat. Dieses belegt u.a. sehr eindrucksvoll die Beantwortung der kleinen Anfrage im niedersächsischen Landtag zum Thema „Fandialog der Landesregierung“ (http://www.landtag-niedersachsen.de/dru … 7-8322.pdf).
Stattdessen drangsaliert und gängelt die Innenpolitik seit Jahrzehnten die Fankurven mit immer weiteren unverhältnismäßigen Maßnahmen, ohne auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden, wie diese Maßnahmen in der Praxis bei der Basis, nämlich den vielen tausenden Fans, ob nun organisiert oder auch nicht, wahrgenommen werden. Aus diesem Grund sind nachfolgend genannte Punkte für uns Ausschlusskriterien, ohne deren Berücksichtigung und Umsetzung wir keine Basis für etwaige zukünftige Gespräche sehen:
Stärkung der Fanprojekte und deren Stellenwerte
Die Bundesländer verfügen über eine Vielzahl von sehr guten Spezialisten innerhalb der Fanprojekte und der sozialpädagogischen Dienste, die ihnen durchaus in den vergangenen Jahren bei einer Vielzahl von Maßnahmen hätten eine Expertise zur Verfügung stellen können. Leichtfertig werden hier Kapazitäten von den Innenministerien nicht genutzt, während man sich im Nachgang über vollkommen schlüssige Reaktionen aus den Fanszenen wundert. An zahlreichen Standorten ist der Fanszene dieses Gebaren nicht verborgen geblieben, so dass sich vielerorts die Fans selbstständig organisiert haben, was eine Einflussnahme der Fanprojekte immer weiter einschränkt.
Erhalt & Förderung der Stehplätze
Stehplätze sind nicht nur wesentlicher Bestandteil der Fankultur und der Fankurven, sondern vielmehr einer der Eckpfeiler der sozialen Verantwortung der Vereine im Volkssport Fußball. Würde sich die Politik ernsthaft mit dieser Thematik befassen, würde sie zu dem Ergebnis kommen, dass die Abschaffung von Stehplätzen weder lösungsorientiert sein dürfte, noch in irgendeiner Form bei den Fanszenen als Druckmittel anwendbar ist. Viel mehr offenbart die Forderung nach der Abschaffung von Stehplätzen die Ohnmacht und mangelnde Sachkenntnis derer, die sie fordern. Beispiele, dass hiermit von innenpolitischer Seite Sitzschalenwürfe (!) unterbunden werden können, gibt es leider mittlerweile ausreichend. Der Erhalt und die Förderung von Stehplätzen ist für uns alternativlos.
Reisefreiheit- und Bewegungsfreiheit für jeden
In den vergangenen Jahren hat insbesondere Boris Pistorius maßgeblich als niedersächsischer Innenminister in die Reise- und Bewegungsfreiheit von Bürgern eingegriffen, indem er Fans eine Anreise zu Fußballspielen kollektiv untersagt oder die verpflichtende Anreise vorgegeben hat. Des Weiteren haben ihm unterstellte Polizeibehörden mehrfach und umfangreich Fans mit mehrmonatigen Bereichsbetretungsverboten präventiv in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt. Diese Maßnahmen sind für uns weder mit rechtsstaatlichen Grundprinzipien vereinbar, noch tolerierbar. So lange an einer derartigen Praxis festgehalten wird, sehen wir uns nicht in der Lage über etwaige Gespräche nachzudenken. Fußballfans sind keine Bürger zweiter Klasse.
Rückzug populistischer Einflussnahme der Politik auf Verbände und Vereine
An nahezu allen bundesweiten Standorten erhalten wir zur unserer großen Verwunderung die Rückmeldung, dass die Innenbehörden massiven Druck auf die einzelnen Vereine, sowie die DFL und den DFB ausüben. Wie zielführend diese Einflussnahme in undurchdachten Schnellschüssen wie dem Sicherheitspapier 12:12 inklusive des 9-Punkte-Plans ist, ist mittlerweile offensichtlich. Die Spannungsfelder bestehen unverändert weiter. Auch auf diesen Ebenen ist an der Mehrzahl der Standorte keine Kommunikation zwischen Verein und Fankurve oder Fanvertretern und Verbänden existent. Eine langfristige Rücknahme dieses Plans halten wir für unumgänglich, damit überhaupt bundesweit der status quo ante geschaffen werden kann. Die Initiative hierfür wäre im Rahmen der kommenden IMK zu ergreifen. Vielmehr wäre der einzige relevante Schritt der IMK, die Sportsgerichtbarkeit des DFB und der DFL auf die rein sportlichen Aspekte zu beschränken, um als Rechtsstaat keinen noch weiteren Glaubwürdigkeitsverlust zu erlangen.
Auskunftspflicht bei der Eintragung in Datenbanken
Das Land Niedersachsen führt mehrere tausend Fußballfans überwiegend aufgrund von bloßen Personalienfeststellungen in Datenbanken. In mehreren Klageverfahren mussten bereits zahlreiche widerrechtliche Datensätze gelöscht werden. Eine Reform dieser Datenbanken ist für das zweite Halbjahr 2017 geplant. Eine Einrichtung derartiger Datenbanken lehnen wir grundsätzlich ab. Kurzfristig ist eine automatische schriftliche Informationspflicht der Landesbehörden im Zuge der Reform über jeden einzelnen Eintrag an den Betroffenen nach unserer Auffassung zur Wahrung der Rechtmäßigkeit unumgänglich.
Umsetzung Kennzeichnungspflicht
ProFans fordert endlich die konsequente Umsetzung der Kennzeichnungspflicht für Polizistinnen und Polizisten. Immer öfter sehen sich Fußballfans maskierten und unidentifizierbaren Beamten gegenüber, die sich dessen bewusst sind und oftmals auch entsprechende Verhaltensmuster an den Tag legen. So lange der niedersächsische Innenminister sich nicht an diesen wesentlichen Punkt aus seiner eigenen Koalitionserklärung * gebunden fühlt, bleibt er für die aktive Fanszene ein unglaubwürdiger Gesprächspartner. *(https://www.gruene-niedersachsen.de/fil … 18_web.pdf , Seite 17)
Stadionverbote sind in Gänze abzulehnen
Das Strafmonopol liegt beim Staat. Sollten Fans im Falle einer Straftat sanktioniert werden, ist dieses Aufgabe des Rechtsstaates. Bis zu diesem Zeitpunkt sind auch Fußballfans Bürger, für die die Unschuldsvermutung gilt. Stadionverbote und die derzeitige Vergabepraxis in Gänze, unabhängig von ihrer Laufzeit, sind daher vollumfänglich abzulehnen. Stadionverbote stellen nicht nur eine Doppelbestrafung der Täter dar, sie entmündigen auch den Rechtsstaat. Pädagogisch erzielen sie zudem keinen Mehrnutzen. Die generelle Forderung aus Reihen der Innenpolitik offenbart auch hier erneut die mangelnde Sachkenntnis über die Wahrnehmung derartiger Maßnahmen an der Basis.
Verzicht auf Kollektivmaßnahmen
In jüngster Vergangenheit wird vermehrt kollektiv gegen Fans agiert, um damit einzelne Verstöße zu ahnden. Beispiele hierfür sind umfangreiche Personalienfeststellungen oder die Verweigerungen der Weiterreise. Diese Praxis lehnt ProFans mit aller Entschiedenheit ab und sieht eine Abkehr hiervon als zwingend notwendig an.
Wir sehen die Umsetzung der vorgenannten Punkte als letzte Möglichkeit der jetzigen niedersächsischen Landesregierung von ihren bisherigen Lippenbekenntnissen der aktuellen Legislaturperiode abzuweichen und endlich zielstrebig und lösungsorientiert für fußball-interessierte Bürger einzutreten. Bevor erforderliche Mindeststandards nicht umgesetzt werden, sieht ProFans keinerlei Veranlassung auf Gespräche einzugehen.
ProFans Braunschweig
ProFans Hannover
ProFans Osnabrück
ProFans Wolfsburg
im Juli 2017
8. Juli 2017
Hiermit möchten wir öffentlich bekannt machen, dass wir weiterhin nicht am „Verstetigten Dialog“ (offizieller anerkannter Dialog zwischen Fans & Verein) teilnehmen.
Konsequenterweise sind sämtliche Mitglieder unserer Gruppe aus dem FanRat Braunschweig e.V. ausgetreten, damit die Geschäftsführung der Eintracht Braunschweig GmbH& Co KGaA nicht mehr behaupten kann, dass der FanRat auch ohne unsere Anwesenheit für die Ultrà-Szene sprechen kann.
Dem FanRat wurde die Gesamtsituation in einem ausführlichen Gespräch erläutert und bekräftigt, dass es keine Entscheidung gegen ihn ist. Vielmehr stießen wir auf Verständnis und vereinbarten, dass beide Parteien gemeinsamen Projekten auch zukünftig offen gegenüber stehen.
Zum gegebenen Zeitpunkt werden wir einen Infoabend für Interessierte anbieten.
Cattiva Brunsviga am 08.07.2017
8. Juni 2017
Bundesweite Fanorganisation lehnt Showveranstaltung des niedersächsischen Innenministers ab.
Wie auch im April 2016 plant der niedersächsische Innenminister Boris Pistorius erneut ein Fantreffen.
Auch in diesem Jahr sind bereits vorab die genehmen und unangenehmen Themen wie beispielsweise Pyrotechnik im Rahmen eines vermeintlichen ‚Dialogs‘ nach den eigenen Vorstellungen des Ministers für Sport und Inneres klar vorgegeben. Wie dieser Dialog mit Fans nach der Vorstellung von Herrn Pistorius auszusehen hat, wurde allen Stadiongängern deutlich, als beide Saisonspiele des VfL Osnabrück gegen den SC Preussen Münster in der Saison 2015/2016 – nicht zuletzt auf Weisung des Innenministeriums – unter kollektivem Ausschluss sämtlicher Gästefans stattfanden. Bereits in der Saison 2013/2014 wurde aus dem Innenministerium die sogenannte und letztlich rechtswidrige “Buszwang-Regelung” für anreisende 96-Fans beim Spiel Eintracht Braunschweig gegen Hannover 96 lanciert und später vor Gericht gekippt. Dies offenbart mehr als deutlich das Rechtsverständnis des Boris Pistorius, sowie seine generell sehr kurzsichtige Auffassung mit Verboten Lösungen zu erzwingen. Dass diese Maßnahmen weder zur Zufriedenheit der Fans, noch zur Lösung der eigentlichen Herausforderungen an sich beitragen, ist hinlänglich bekannt.
Zudem wird das Teilnehmerfeld des nun verkündeten „Fankongress“ nicht aus gewählten und im Ehrenamt teilweise bereits über Jahrzehnte aktiven Vertretern der Fangremien der niedersächsischen Fankurven oder sachkundigen Mitarbeitern von Fanprojekten, sondern einerseits per Losverfahren aus Bewerbern und andererseits aus bisher unbekannten ‚Prominenten‘ zusammengesetzt. Spätestens hier ist für jeden neutralen Beobachter klar ersichtlich, dass es sich nicht um eine lösungsorientierte Veranstaltung zum Wohl der Fankultur handeln wird.
Es liegt den betroffenen Fanszenen aus Niedersachsen fern, auf Kosten der Fankultur den Steigbügelhalter für eine Kandidatur zum Bundesinnenminister für Herrn Pistorius zu mimen.
Der Niedersächsische Innenminister hat sich in den vergangenen Jahren in keiner Form jemals als sachlicher oder verlässlicher Ansprechpartner für die aktiven Fanszenen erwiesen, dessen Bestreben es sei, die Fankultur in den Fankurven zu fördern. Stattdessen ließ er keine Gelegenheit aus wider aller zur Verfügung stehenden Einschätzungen von geschulten Fanprojekten seine ganz eigene Definition von Fankultur zu diktieren, in dem er lieber über als mit den Fanvertretern sprach. Dieser Umstand blieb auch in der eigenen Partei nicht unentdeckt. Die JUSOS Niedersachsen stellten dazu öffentlich klar, dass der Fußball den Fans gehöre und erinnerten den Minister für Sport und Inneres an die im Koalitionsvertrag zugesagte, aber bisher nicht umgesetzte Kennzeichnungspflicht für Polizisten in Niedersachsen.
Vor diesem Hintergrund werden sich die bei ProFans organisierten Fangruppen weiterhin sachlich und realitätsnah mit dem Thema ‘Fankultur’ beschäftigen und dem Treffen eine klare Absage erteilen. Herrn Pistorius möchten wir hingegen darum bitten, sich um die wichtigen Probleme des Landes zu kümmern. Der Fußball gehört mit Sicherheit nicht dazu.
Die Fankultur selbst, dies legt schon der Wortlaut nahe, gehört in erster Linie einen: den Fans.
ProFans Braunschweig
ProFans Hannover
ProFans Osnabrück
ProFans Wolfsburg
im Juni 2017
31. Mai 2017
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Eintracht - Union Berlin (32. Spieltag 16/17)
Zuschauer: 23.000
19 Fotos
30. Mai 2017
Das was zu Beginn der 2. Halbzeit in der Südkurve passierte, hat auch uns wütend und teilweise sprachlos gemacht. Es war beschämend in einem Block zu stehen, der dafür hauptsächlich verantwortlich war, dass die Stimmung, die an diesem Montagabend unglaublich lautstark, emotional und intensiv war, kippte.
Bekanntlich haben wir eine klare Haltung zum Thema Pyrotechnik, dazu gehört aber auch, dass wir uns seit Jahren immer wieder gegen Böller im Stadion aussprechen und das Zünden dieser entsprechend verurteilen. Nichtsdestotrotz müssen wir einmal mehr feststellen, dass wir als Führungsgruppe des Block 9 nicht alles verhindern und es leider genügend Eintracht-Fans gibt, die mit Pyrotechnik schlichtweg nicht umgehen können oder sich dessen, was sie u.a. durch Böllerwürfe anrichten, scheinbar nicht bewusst sind. Wir haben für derartige Geschehnisse keine Patent-Lösung, können nur versichern, dass die Selbstregulierung der Kurve greift, sollten die Verursacher ausfindig gemacht werden.
Die Kritik der Südkurve war gestern berechtigt, aber auch hier appellieren wir an jeden, dass es absolut unangebracht ist, den Block 9 im Kollektiv für die Taten einzelner zu verurteilen. Das ist schlichtweg dumm und widerspricht sämtlichen Werten, für die wir als Eintracht Fans einstehen.
Spätestens jetzt sollten wir daher weg von einer emotionalen Betrachtung und hin zu einer sachlichen Aufarbeitung der Vorfälle kommen. Wir werden daher die Sommerpause nutzen, um uns mit den notwendigen Institutionen und Gruppen zusammenzusetzen.
An dieser Stelle nochmals gute Besserung an Tan, der glücklicherweise kein Knalltrauma erlitt und seinen Dienst bis zum Ende durchzog!
Cattiva Brunsviga am 30.05.2017
28. Mai 2017
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1860 München - Eintracht (31.Spieltag 16/17)
Zuschauer: 2.150 (ca. 1.000 Eintracht Fans)
24 Fotos
26. Mai 2017
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Eintracht - Bochum (30. Spieltag 16/17)
Zuschauer: 29.100 (ca. 3.500 Eintracht Fans)
27 Fotos